Bolivien
Bolivien ist ein sehr schönes Land im Herzen Südamerikas, rund 13-mal so groß wie Österreich. Trotz aller Schönheiten gehört dieses Land zu den ärmsten auf diesem Kontinent. Ein Großteil der rund elf Millionen Einwohner ist nicht krankenversichert, viele haben keine Arbeit und wohnen in einfachsten Behausungen, manche ohne Strom und ohne sanitäre Einrichtungen.
Besonders schwer haben es die Witwen und Waisen, viele von ihnen haben keinen Zugang zur Sozialhilfe und müssen vom Betteln leben.
Viele Kinder versuchen dieser Armut zu entrinnen und ziehen in die großen Städte Santa Cruz, El Alto (liegt über 4000 Meter), La Paz oder Cochabamba. Tausende Kinder verbringen ihre Zeit statt in der Schule auf der Straße und viele davon schlafen im „Hotel der tausend Sterne“, ohne jeden Kontakt zu den Eltern, welche sie oftmals gar nicht kennen.
Ihren Lebensunterhalt verdienen sie auf vielfältige Weise, z.B. als Schuhputzer, Lastenträger auf dem Markt, Ausrufer in Minibussen und einige manchmal auch durch stehlen.
Gesichter der Armut
Armut hat viele Gesichter. Krankenversorgung und soziale Mindestsicherung sind für Straßenkinder Fremdwörter. Die Nacht im Freien auf 4000 m bei Minusgraden. Oft schon mit 7 Jahren ohne Familie, ohne Unterkunft, ohne Liebe – alleine gelassen.
Kinder und Jugendliche, die auf der Straße leben, werden in Bolivien oft als „Wegwerfkinder“ („desechables“) ohne Wert und Zukunft behandelt.
Straßenkinder werden auf vielfältige Weise ausgenützt. Mädchen z.B. müssen sich schon in sehr jungen Jahren prostituieren um zu überleben. Sie bieten ihren Dienst ab 20 Bolivianos (ca. 2,5 Euro) an, wovon sie die Hälfte dem „Beschützer“ abliefern müssen.
Für manches Mädchen bleibt als Ausweg aus diesem Elend nur die Flucht in den Tod.
Viele Kinder und Jugendliche sterben an Mangelernährung, Geschlechtskrankheiten, Gewalt oder unbehandelter Krankheiten.
Alleinstehende Mütter
In Bolivien werden immer mehr Frauen mit ihren Kindern vom Partner verlassen. Da es in diesem Land für die Ärmsten kaum eine soziale Absicherung gibt, gleiten viele dieser Mütter in extreme Armut ab. Die Hauptleidtragenden sind dann die Kinder, welche oft auf den Straßen für das Familieneinkommen sorgen müssen. Für die Schulbildung bleibt daher kaum Zeit. Unsere Hilfe richtet sich daher an diese alleinstehenden Frauen, um die Kinder vor dem „Schicksal Straßenkind“ zu bewahren.
Unsere Nachrichten aus Bolivien wollen Ihnen einen kleinen Einblick in die triste Situation der Betroffenen vermitteln. Diese Berichte von unserer Arbeit können Sie unter Berichte nachlesen.